Frage Nr. 38913: Ginkgo biloba
Hallo Herr Meyer!
Wir waren neulich in Wien und haben von einem männlichen Ginkgo biloba auf den ein weiblicher Ginkgo Ast veredelt wurde (es ist der älteste noch lebende Ginkgo Österreichs), die Samen geholt, weil ich selber Ginkgos ziehen möchte. Das komische war nur, dass dieser Ginkgo überladen war vor lauter Früchten und nur wenige davon waren reif und fast alle anderen noch grün. Die Samen darin sind nur ca. 1-1,6cm lang obwohl sie bei anderen Ginkgos viel größer sind. Kann es sein dass dieser Baum gestresst ist und deswegen so viele Früchte hat? Oder könnte es sein weil der weibliche Ast eine Sorte ist oder durch Zufall etwas veränderte Gene hat und deshalb so viele, kleine Früchte hat?
Schöne Grüße David
Antwort: Moin, dies ist ein besonderer Baum, mit einem einzelnen, veredelten, weiblichen Trieb. Daher war nur dieser eine Ast voller Früchte. Es handelt sich aufgrund des Alters mit Sicherheit um eine Wildform, und da unterscheiden sich die einzelnen Exemplare eben, das nennt sich dann Mutation und wurde ziemlich ausführlich von Gregor Mendel untersucht. Pflanzen sind eben Individuen und lassen sich nicht in eine Din- Norm pressen, auch wenn dies immer wieder versucht wird. Da ist überhaupt kein Geheimnis dahinter, außer, das dieses Exemplar wirklich etwas ganz besonderes auf seine Art ist. Gruß Meyer
Frage Nr. 36218: Weidenzaun flechten
Hallo Herr Meyer,
Ich würde gerne einen Weidenzaun als Sichtschutz und optische Bereicherung unseres Gartens pflanzen und frage mich nun wie ich dies angehe. Wir haben leider extrem wenig Platz für den Zaun zwischen unserer Steinmauer und dem Zaun des Nachbarn (siehe Bild). Würde dies hier gehen und wie ist die Vorgehensweise? Ich hätte nun wahrscheinlich die einzelnen Ruten bei Ihnen bestellt (das sind vermute ich die ersten 3 Produkte, wenn man bei Ihnen nach Salix viminalis sucht, je nach gewünschter Höhe) und alle 50 - 75 cm eine Route eingepflanzt und dann nach rechts mit den Nachbarruten verflochten. Da so wenig Platz ist, war der Gedanke zur Stabilität alle 2 - 3 m einen Zaunpfosten zu setzen und damit es nicht zu sehr ausgrünt evtl. sogar jede zweite/dritte Rute einen 'nicht lebenden' Zweig zu nehmen. Macht die Vorgehensweise Sinn, oder haben Sie Verbesserungsvorschläge für diesen Schlachtplan?
Und wie erreiche ich eigentlich eine relevante Höhe? Nachdem ich nach rechts flechte, geht nach oben ja schnell das Gehölz aus, oder nimmt man da dann grundsätzlich 'nicht lebende' Zweige um die nächsthöheren Reihen zu flechten?
Ich muss dazusagen, ich bin leider 'noch' ein absoluter Laie in der grünen Kunst.
Vielen lieben Dank vorab und viele Grüße
Antwort: Moin, ehrlich gesagt riecht das Projekt nach Ärger, und zwar mit dem Nachbarn. Im ersten Jahr ist noch nicht viel los, aber spätestens im dritten Jahr wird Ihnen der Maschendrahtzaun im Wege sein beim Biegen, Flechten und Schneiden. Machbar ist das sicherlich, aber so unbequem in der Pflege, wie es nur geht. Die Höhe von so einem lebenden Zaun unterliegt im Übrigen ebenfalls dem Baurecht Ihrer Gemeinde, Sie sollten also auf jeden Fall die Höhe entsprechend einplanen. Ich gehe davon aus, das es nicht mehr wird als max. 180 bis 200cm, mehr geht nicht in Deutschland. Denken Sie bitte vor allem daran, dass die schmalen Triebe sich mit der Zeit auch noch verdicken, so dass irgendwann richtige Stämme dort stehen werden. Ob für die der schale Platz und der Wurzelraum ausreichen ist fraglich. Ebenso sollten sie an Wurzelausläufer denken, die der Nachbar dann evtl. bekämpfen muss. Ein gute Kommunikation ist elementar, sofern es um Projekte so dicht an der Nachbarschaftsgrenze geht. Die Triebe wachsen ja in die Höhe, sobald sie geflochten sind ist es die Aufgabe des Gärtners das Längenwachstum zu steuern, also ggf. auch durch Anbinden, dann wächst der Zaun also theoretisch bis zu 800cm hoch, Totholz einzuflechten ist also nicht nötig. Bei einem ausgeglichenen Wachstum und guter Pflege ist die Stabilität dann so hoch, dass Sie sich Zaunpfähle gut sparen können. Ich würde ggf. mit einjährigen wurzelnackten Ruten beginnen, die Wurzeln entfernen und die Ruten in den Boden stecken. Steckhölzer der Weide wachsen auch gut an und sie haben nicht die Malesche mit dem Pflanzen, dafür ist nämlich kein Platz. Insgesamt ein eher sportliches Projekt. Gruß Meyer
Frage Nr. 24537: Pinus mugo mughus Bonsaiform Grüner Stein
Hallo,
muss der lebende Stein jedes Jahr geschnitten werden.Nach Austrieb die halben Kerzen schneiden? Sonst würde er ja nicht rund bleiben?
Liebe Grüße
Franz Gigl
Antwort: Nein, diese Sorte sollte auch ohne Schnitt ihre tolle Form behalten. Damit er aber so schön dicht bleibt sollte in der Tat so geschnitten werden wie sie es hier ganz richtig beschreiben.
Frage Nr. 19040: Hecke statt Gartenzaun?
Lieber Gärtnermeister,
wir haben eine wild gewachsene Hecke aus versch. Sträuchern, z.B. Haselnuss, Heckenkirsche, wolliger Schneeball, Weissdorn, Feldahorn, etc. Es handelt sich z.T. um ältere Bestandspflanzen und z.T. um neu gepflanzte Jungplanzen. Dadurch weist die Hecke größere Lücken auf (siehe Bild). Wir möchten keinen Gartenzaun, wollen aber unbedingt verhindern, dass unsere Kinder auf die Straße laufen. Nun meine Frage: gibt es eine Möglichkeit, die Hecke "undurchdringlich" zu machen? Kann man die Lücken mit irgendetwas bepflanzen, ohne die benachbarten jungen Sträucher am Wachstum zu stören? z.B. "lebende" Weidenruten, die man senkrecht in die Lücken steckt? Haben Sie eine Idee?
Vielen Dank für Ihren Rat!
Antwort: Guten Tag,
da haben wir ordentlich Platz. Da geht Liguster, Sanddorn, Rubus, Haselnus. Eigentlich alles, wichtig ist das der Boden für die Pflanzen vorbereitet wird. Es sollte Bodenaktivator und Organischer Dünger gegeben werden. Der Standort bietet den neuen Pflanzen keine Nahrung. Sie würden sonst Kümmern.
Meyer
Frage Nr. 17872: Hecke aus bodenständigen Gehölzen
Wir haben im Bebauungsplan die Vorgabe eine lebende Hecke aus bodenständigen Gehölzen oder Laubhölzern anzulegen.
Eigentlich hätten wir gerne eine immergrüne Sichtschutzhecke aus Prunus lusitanica 'Angustifolia' dem portugiesischem Kirschlorbeer gepflanzt. Geht das denn wohl trotzdem? Bzw. würde es denn helfen, wenn wir auf der Gartenseite zusätzlich einige heimische Büsche pflanzen?
Vielen Dank
Antwort: Ich kenne mich da mit den ganzen Richtlinien nicht aus. Aber wenn sie nicht die Auflage haben, das es heimische Gehölze sein sollen, sollte es keine Probleme geben. Im zweifel können sie doch einfach beim zuständigem Amt anrufen.