Alles Typsache! Die einen tragen ihre Früchte früh, die anderen spät. Aber egal, ob sie zu
den Sommer- oder den Herbsthimbeeren gehören, die Kulturhimbeeren in unseren Gärten haben
einen gemeinsamen Ursprung in der europäischen Waldhimbeere (Rubus idaeus). Während die
Sommerhimbeere an den im Vorjahr gebildeten Ruten Früchte trägt, also einen zweijährigen
Entwicklungszyklus hat, ist die Herbsthimbeere schneller unterwegs. Sie fruchtet zwischen
August und Oktober an den Ruten, die sie im selben Jahr gebildet hat. Die Farbe der Früchte
reicht vom klassischen himbeerrosa über dunkelrot, gelborange bis hin zu schwarz.
Je nach Sorte werden Himbeeren zwischen einem Meter und 2,5 Meter hoch. Die meisten haben an
den Trieben kurze, feine Stacheln, neuere Sorten sind mitunter stachelfrei. Wer Himbeeren
vermehren möchte, muss eigentlich gar nichts tun: Das erledigen die Pflanzen durch Bildung
von Ausläufern von ganz allein – manchmal mehr als einem lieb ist. Wer kein Interesse an
Himbeernachwuchs hat, setzt vorsichtshalber eine Wurzelsperre.
Himbeeren
Pflanzung, Pflege, Schnitt und Ernte
Dem fruchtig-süßen Aroma von Himbeeren kann kaum einer widerstehen. Wie praktisch, wenn man ein paar Pflanzen im Garten hat. Wer clever wählt, kann sich über monatelangen Erntespaß freuen, denn unter den Himbeeren gibt es sowohl Sommertypen als auch Herbsttypen.
Standort, Boden und Pflanzung
Himbeeren bevorzugen einen sonnigen und windgeschützten Platz im Garten und einen humusreichen, lockeren, tiefgründigen und zudem leicht sauren Boden. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Gepflanzt werden sollten sie an einer Stelle, an der vorher mindestens vier Jahre lang weder Himbeeren noch Verwandte der Himbeeren standen. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten. Ein Abstand von 50 Zentimetern zwischen zwei Himbeerpflanzen ermöglicht den Pflanzen eine ungestörte Entwicklung. Die Grundknospen sollten mit etwa fünf Zentimeter Erde bedeckt sein. Wer nach der Pflanzung eine Mulchschicht aufträgt, spart viele Gießkannen. Denn Mulch verhindert eine schnelle Austrocknung des Bodens und unterdrückt nebenbei Unkräuter.
Gute Beetnachbarn
Natürlich kann man Himbeeren auch ohne Nachbarn pflanzen. Schöner und manchmal auch sinnvoller ist
es, Himbeeren zu vergesellschaften. Zum Beispiel mit Maiglöckchen. Ihnen wird nachgesagt, dass ihr
Duft den gefürchteten Himbeerkäfer in die Flucht schlägt. Aber Achtung: Maiglöckchen sind sehr
giftig! Wenn Kinder im Garten spielen, sind sie sicher nicht die beste Option, zumal sie im Juli und
August rote Beeren tragen. Eine andere Möglichkeit ist eine Unterpflanzung mit Ringelblumen, die
allgemein als gesundheitsfördernd für ihre Nachbarpflanzen gelten.
Wer Himbeeren mit Essbarem kombinieren möchte, kann es mit Buschbohnen oder niedrig wachsenden
Erbsen probieren. Da beide Arten Stickstoff aus der Luft an ihren Wurzeln binden, liefern sie den
Himbeeren einen zusätzlichen Dünger. Zumindest dann, wenn ihre Wurzeln nach der Ernte im Boden
verbleiben.
Eine Unterpflanzung mit Erdbeeren sollte man lieber nicht wagen, da diese empfänglich für die so
genannte Verticilliumwelke sind. Diesen Schadpilz können befallene Erdbeeren an die Himbeeren
übertragen.
Die Verwandten der Himbeere
Himbeeren und die eng verwandten Brombeeren lassen sich gut kreuzen. Loganbeeren, Boysenbeeren und Taybeeren sind aus solchen Kreuzungen entstanden. Alle drei eifern in ihren Wuchseigenschaften der Brombeere nach, sind vom Geschmack her aber ein Mix aus beiden Elternteilen.
Rankhilfen setzen und Himbeeren schneiden
In Reihe gepflanzte Sommerhimbeeren lassen sich gut mit einem Spalier stützen. Das ist leicht gebaut: Man setzt jeweils einen Pfahl an die Enden der Reihe und spannt zwischen ihnen drei horizontale Drähte in einer den Himbeersorten angepassten Höhe. Herbsthimbeeren brauchen in der Regel keine Stützen. Wer auf das Schneiden verzichtet, bekommt im Laufe der Zeit immer mehr Triebe und immer weniger Früchte. Deshalb: Schneiden! Wie geschnitten wird, hängt vom Himbeertyp ab. Herbsthimbeeren werden im Frühjahr so ausgelichtet, dass rund 20 Ruten pro laufendem Meter stehen bleiben. Nach der Ernte werden alle Triebe bodennah abgeschnitten. Auch bei Sommerhimbeeren werden im Frühjahr die neuen Triebe ausgedünnt. Bei ihnen bleiben etwa zehn neue Ruten pro laufendem Meter stehen. Nach der Ernte schneidet man die abgetragenen Ruten ab. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht versehentlich die neuen Ruten erwischt, denn die sollen im folgenden Jahr ihre Früchte tragen. Sie werden nun an dem Spalier befestigt.
Zweimal im Jahr wird gedüngt
Die erste Düngung steht im zeitigen Frühjahr an. Kompost und Hornspäne oder ein Beerendünger sind hier die erste Wahl. Beim Einarbeiten ist Vorsicht geboten, denn Himbeeren wurzeln sehr flach. Eine zweite Düngung kann nach der Ernte der Sommerhimbeeren erfolgen.
Die Früchte
Larven in Himbeeren können einem den Genuss madig machen. Sommerhimbeeren sind für den Befall in der Regel anfälliger als Herbsthimbeeren. Das liegt daran, dass die Herbsthimbeeren erst dann blühen, wenn der Himbeerkäfer seine Eier schon lange abgelegt hat. Himbeeren reifen nicht nach und sollten daher immer nur reif gepflückt werden. Die Reife der Früchte erkennt man daran, dass sie sich widerstandslos von der Pflanze abziehen lassen. Und dann geht’s los mit süßen Sachen wie Marmelade, Kompott, Gelee, Torte, Quarkspeisen, Himbeer-Smoothie oder Sirup. Wer lieber herzhaft isst, kann Himbeeren auch gut zu Salaten geben und mit Flammkuchen und fruchtigen Pastasaucen experimentieren. Oder aber feiern gehen mit einem Himbeer-Mojito. Schaut euch mal unsere Himbeeren an. Wir haben zahlreiche Sorten: Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren, rote, rosafarbene, gelborange und auch schwarze – und alle sind superlecker!