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Gattung Metasequoia

Systematik

Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae)

Gattung: Metasequoia

Arten

Generelles

Die Gattung Metasequoia besteht nur aus einer einzigen Art, dem "lebenden Fossil" Urwelt-Mammutbaum - Metasequoia glyptostroboides. Dieser sommergrüne Baum, wird aufgrund seines roten Holzes auch "Chinesisches Rotholz" (engl.: Dawn Redwood) genannt und ist zusammen mit dem Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens, engl.: Coast Redwood) und dem Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum, engl.: Giant Sequoia) der Unterfamilie Mammutbäume zugeordnet. Metasequoia glyptostroboides kommt endemisch in den chinesischen Provinzen Sichuan und Hubei vor und mit seiner Entdeckung im Jahr 1941 wurde zugleich die neue Gattung Metasequoia geschaffen, denn der Baum unterschied sich genetisch zu stark von den bis dato bekannten Mammutbäumen, die der Gattung Sequoia zugeordent waren. Im Laufe der Forschungen stellte sich heraus, dass es weitere Arten innerhalb der Gattung gab, diese waren aber allesamt seit der Kreidezeit (Letzter Abschnitt des Mesozoikums) ausgestorben und es fanden sich lediglich fossile Reste, die allerdings über die gesamte Nordhalbkugel verteilt, zutage gefördert wurden. Bis heute sind lediglich drei weitere Arten von Metasequoia beschrieben und bei ihnen handelt es sich um Metasequoia foxii, Metasequoia milleri und Metasequoia occidentalis.
Der Urwelt-Mammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) bleibt mit ca. 50 Metern Gesamthöhe kleiner als der Küsten- (ca. 110 Meter) oder der Riesenmammutbaum (ca. 95 Meter) und ist weltweit ein beliebtes Ziegerhölz. So finden sich etwa in Gärten und Parks der USA, Deutschlands, des Vereinigten Königreichs und der Niederlande, einige der größten Vertreter dieser Art, die außerhalb Chinas zu finden sind.

Wuchsform

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Blatt und Blüte

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Die sommergrünen Nadeln des Urwelt-Mammutbaums stehen sowohl an den Kurztrieben (ein kleiner benadelter Ast), als auch an den Langtrieben (Ast mit mehreren Kurztrieben) einander gegenüber (gegenständig) und durch dieses Charakteristikum lässt sich der Urwelt-Mammutbaum, zuverlässig von der Echten Sumpfzypresse (Taxodium distichum) unterscheiden, die eine wechselständige Benadelung aufweist. Die Nadeln des Urwelt-Mammutbaums treiben recht früh im Jahr aus (April-Mai) aus, und sind dann oberseits von bläulich-grüner Farbe. Der Nadelwechsel kündigt sich im Oktober mit einem Farbwechsel hin zu rosa-gelb an, bevor sich die Nadeln kurz vor dem Abfallen im November, noch einmal in ein lachsrot bis kupferbraun verfärben.
Bei den Blüten von Metasequoia glyptostroboides handelt es sich um nadelbaumtypische Blütenzapfen, die sich nur schwer in weibliche und männliche Blüten unterscheiden lassen. Am ehesten gelingt dies wohl, wenn man nach dem Erscheinungsort der Zapfen am Baum Ausschau hält, denn männliche Kätzchenzapfen zeigen sich eher an den einjährigen Langtrieben, während weibliche Blütenzapfen an den Kurztrieben erscheinen. Das Gehölz ist einhäusig (männliche und weibliche Blüten kommen an einer Pflanze vor), die Bestäubung erfolgt durch die Luft.

Früchte

Sind die weiblichen Blütenzapfen befruchtet, vergrößern sich diese, bis sie in etwa die Größe und Form von Taubeneiern erreicht haben. Anfangs grünlich, verfärben sich die Zapfen im Laufe des Sommers und Herbstes dann bräunlich, bevor sie sich schließlich öffnen und die zahlreichen geflügelten Samen in die Luft freigeben. Die Vermehrung sollte mit den austretenden Samen gut gelingen, sofern diese sofort eingepflanzt und nicht erst lange aufbewahrt werden. Da die Samen frostempfindlich sind, sollte die Anzucht zunächst auf der Fensterbank erfolgen, bevor die kleinen Sätzlinge im nächsten Frühjahr in die Natur entlassen werden. Hat man schon ein wenig mehr Erfahrung in der Vermehrung von Pflanzen, können auch Steckhölzer von der Mutterpflanze abgenommen werden.

Verbreitung

Die Gattung Metasequoia und deren einzige noch existierende (rezente) Art, Metasequoia glyptostroboides (Urwelt-Mammutbaum), kommt natürlich nur noch in einer entlegenen Bergregion Chinas vor, und wurde erst 1941 entdeckt. Zwar waren bereits Fossilien gefunden worden, die ähnliche morphologische Merkmale aufwiesen wie Metasequoia, jedoch nahm man an, dass es sich um Exemplare der Gattung Sequoia (Küsten-Mammutbaum) handele. Erst 1941, mit der Entdeckung von Metasequoia glyptostroboides in China wurde klar, dass die genetischen Unterschiede zwischen Sequoia und Metasequoia so prägnant waren, dass es sich um eine selbständige Art handeln musste. In der Folge konnten anhand der Fossilien ca. zehn Arten der Gattung Metasequoia zugeordnet werden, die sämtlich während der Kreidezeit (vor ca. 145 Millionen Jahren) lebten und welche auf der gesamten Nordhalbkugel gefunden wurden. Trotz seines erdgeschichtlichen Alters ist der Baum recht gut nachzuzüchten und wegen seiner Seltenheit ist er ein äußerst beliebtes Ziergehölz. In warm-feuchtem Klima wächst der Baum recht schnell. Er bevorzugt sonnig-frische, gut drainierte, tiefgründige und nährstoffreiche humos-lehmige Böden und ist bis zu Temperaturen von minus 30 Grad frosthart. Zwar reagiert er empfindlich auf Spätfröste und Staunässe, jedoch sollte Metaequoia in Gärten auf der gesamten Nordhalbkugel zuverlässig und ausdauernd gedeihen.

Lebensbereiche

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Nutzung

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Aufgrund der Höhe (bis zu 50 Meter) und der Anforderungen an den relativ tiefgründigen Boden, empfiehlt es sich einen Standort auszuwählen, der nach allen Seiten ausreichend frei ist und Platz für die anfangs konische, später rundliche Krone bietet. Auch sollte bei einer Pflanzung genügend Abstand zu Terrassen oder Wegen eingehalten werden, denn das flache Wurzelwerk kann sich bis über die Traufe ausdehnen und bei Wurzelbarrieren können Luftwurzeln entstehen. Weitere Namen von Metasequoia glyptostroboides sind Wassertanne oder Wasserlärche, was darauf hindeutet, dass sich das Gehölz gerne in Ufer- oder Teichnähe aufhält.
Eine Nutzung als Zimmerpflanze ist nicht möglich.
Seit den siebziger-Jahren finden in Deutschland Versuche statt, Metasequoia glyptostroboides als Forstbaum zu etablieren. Zwar hinterlassen die Wüchsigkeit und die Krankheitsresistenz der Bäume positive Eindrücke, allerdings ist das rötliche Holz der Bäume ("Redwood") schwer spaltbar und auch recht weich, weshalb es sich nicht für starke Beanspruchungen eignet. Aufgrund seiner schönen Maserung und Farbe, wird "Redwood-Holz" häufig für Innenausbauten oder Verkleidungen verwendet, Möbel- und Orgelbauer schätzen es auch als Furnierholz, bzw. als Grundlage für den Bau der Resonanzböden von Orgelpfeifen.

Empfehlungen

Wie bereits erwähnt, benötigt der Urwelt-Mammutbaum ausreichend Platz nach allen Seiten, denn er drängt sehr stark in die Höhe und bildet ein dichtes und weites, oberflächennahes Wurzelwerk, für welches er viel Raum benötigt. Stoßen die Wurzeln auf Barrieren, können sie nicht nur in Rohre oder Leitungen eindringen, sondern auch nach oben wachsen und dabei Straßenbeläge wie Asphalt oder Gehwegplatten anheben. Der geeigente Standort sollte auch sonnig sein und etwas geschützt, da der Urwelt-Mammutbaum aufgrund seines frühen Blattaustriebs, empfindlich auf Spätfröste reagieren kann. Zudem sollte der Standort eine angemessene Bodenfeuchte aufweisen, da diese optimale Wachstumsbedingungen simuliert und einen guten Zuwachs garantiert. Ist der Baum gut angewachsen, sind in der Regel keine Schnittmaßnahmen notwendig, da der Haupttrieb gerade nach oben ziehen sollte und die Krone trotz der Größe des Baums nicht ausladend wird. Der Baum lässt sich problemlos aufasten, um darunter z.B. Platz für eine Sitzgelegenheit zu schaffen. Auch lässt die lichtdurchlässige Krone genügend Sonnenlicht bis zum Boden durch, so dass auch z.B. Bodendecker gut gedeihen sollten.

Anfälligkeiten

Sofern Sie dem Baum einen sonnigen, nährstoffreichen Platz bieten können, der auch noch ausreichend Raum für die Wurzeln bietet, sollte der Baum Jahr für Jahr, einen guten und gesunden Zuwachs zeigen. Zwar sind einige Pilz- und Insektenarten bekannt, die (vor allen Dingen jungen) Bäumen zusetzen können, allerdings gelten gut angewachsene Exemplare des Urwelt-Mammutbaums als Schädlingsresistent, weshalb es in der Regel nicht zu Befällen mit Pilzen oder Insekten kommen sollte.
Achten Sie beim Pflanzen junger Bäume bitte darauf, dass Sie sauberes Werkzeug benutzen und die Wurzeln nicht beschädigen, da dies der häufigste Grund für Wurzelfäule ist. Breiten sich Pilze, die auf diese Art in die Pflanze gelangt sind, aus, kann es bei jungen Stecklingen auch zur sogenannten "Umfallkrankheit" (auch "Auflaufkrankheit" genannt) kommen, die dazu führt, dass die Wurzeln der jungen Bäume verkümmern. In der Folge verkümmert das junge Geölz und kann nicht weiter zu größerer Höhe "auflaufen", bzw. "fällt nach dem Anwuchs um".

Fun Fact

Der Urwelt-Mammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) ist ein sog. "Lebendes Fossil". Dieser Ausruck, der auf Charles Darwin zurückgeht, bezeichnet Lebewesen, die sich über einen erdgeschichtlich langen Zeitraum nicht oder kaum verändert und somit keine "Evolution" vollzogen haben. Zumeist überdauern "lebende Fossilien" in relativer Abgeschiedenheit, die einen gewissen Schutz vor "Evolutionsdruck" durch Fressfeinde oder durch Veränderung von Umweltbedingungen, bietet. Festgestellt wird die fehlende Veränderung, bzw. Anpassung (Evolution) zumeist durch Fossilienfunde, die einen Blick in die Vergangenheit gestatten und anhand derer man auch die Umweltbedingungen z.B. in der Kreidezeit, ablesen kann.
So lässt sich heute sagen, dass das Klima während der Kreidezeit, die den letzten Abschnitt des Mesozoikums (Trias, Jura, Kreidezeit) bildete, wärmer war als heute und eher einem "Treibhausklima" glich. Der Koheldioxidanteil der Athmosphäre war ebenfalls höher, was den "Gigantismus" (zumindest der Pflanzen) erklärt und diese nahezu doppelt so schnell wachsen ließ wie heutzutage. Aber auch die zoologische Vielfalt befand sich auf einem Höhepunkt und bekannte Zeitgenossen des Urwelt-Mammutbaums waren z.B. der Quastenflosser, der bis zu 30 Meter lange Titanosaurier, Tyrannosaurus rex und verschiedene Flug- und Meeressaurier. Die Kreidezeit des Mesozoikums ist aber auch eine Zeit des großen Wandels, denn am Ende der Kreide erfolgte ein großes Massenaussterben, dem ca. 75% aller bis dahin auf der Erde vorkommenden Lebewesen zum "Opfer" fielen.