Ist der Kopfsalat geköpft, ist die Ernte vorbei. Bei Pflücksalaten läuft das anders. Sie bilden keine Köpfe aus, sondern Blätterbüschel, von denen pro Erntedurchgang und Pflanze immer nur ein paar äußere Blätter gepflückt werden. Der Salat wächst weiter und liefert so über viele Wochen hinweg Nachschub. Allerdings nur dann, wenn man bei der Ernte vorsichtig vorgeht und das Salatherz, also das Innere des Salates, nicht beschädigt.
Pflücksalat
Anbauen und Ernten
Ernten nach Bedarf ist beim Pflücksalat Programm. Denn hier wird der Salat nicht als Ganzes geerntet, sondern Blatt für Blatt. Neue Blätter wachsen ständig nach, so dass man wochenlang – bei cleverer Planung sogar monatelang – täglich frischen Salat genießen kann.
Bekannte Pflücksalat-Sorten
Pflücksalate können sehr unterschiedlich aussehen. Sie haben frischgrüne bis rotbraune, glatte, gekräuselte oder eichenblattförmige Blätter, je nach Sorte. Zu den bekanntesten Sorten gehören Lollo bionda, Lollo rosso, Amerikanischer Brauner, Red Salad Bowl, Salad Bowl und Till.
Da hat man den Salat: Aussaat und Bodenansprüche
Die frühesten Pflücksalatsorten werden schon Ende Februar ausgesät, nach und nach folgen die
anderen. Genauere Angabe finden sich auf den Saatguttütchen. Eine Voranzucht im Haus ist möglich,
aber nur dann sinnvoll, wenn man etwas früher ernten möchte. Wer ein bisschen Geduld mitbringt, sät
etwas später direkt ins Freiland – und zwar am besten gestaffelt. Durch so eine mehrfache Aussaat im
Abstand von zwei bis drei Wochen verlängert sich die Erntezeit deutlich. Wichtig: Salat gehört zu
den Lichtkeimern. Das bedeutet, dass die Samen nur mit wenig Erde bedeckt werden dürfen. Liegen sie
zu tief im Boden, gibt‘s keinen Salat. Außerdem gut zu wissen: Steigen die Temperaturen über 20° C,
wird es den Samen zu heiß. Der Salat keimt gar nicht oder nur sehr zögerlich.
Pflücksalat ist unkompliziert im Anbau und eignet sich daher sehr gut für Gartenstarter (-> Gemüsebeet
für Anfänger: 5 einfache Sorten). Der Standort von Pflücksalat sollte sonnig bis
halbschattig sein, der Boden durchlässig, nährstoff- und humusreich. Da Pflücksalat flach wurzelt,
eignet er sich sehr gut auch für die Kultur in Kübeln und Kästen.
Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn
Die Salate lassen sich gut in Mischkultur anbauen. Als Beetpartner passen Möhren, Kohlrabi, Bohnen, Dill, Rettich, Spinat, Rote Bete und alle Kohlarten. Schlechte Nachbarn hingegen sind Petersilie und Sellerie.
Mulch als schützende Decke
Pflücksalat ist ziemlich durstig. Mulch, also eine Abdeckung des Bodens mit organischem Material wie Rasenschnitt, Heckenschnitt oder Laub, kann helfen, die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten. Außerdem verringert eine Mulchschicht den Unkrautwuchs. Das Problem an der Kombination Mulch und Salat: Schnecken lieben Mulch – und sie lieben Salat. Rotlaubigen nicht so sehr, grünen dafür umso mehr. Wer also viele Nacktschnecken im Garten hat, sollte auf Mulch rund um den grünen Salat lieber verzichten – zumindest so lange, bis die Schneckenplage vorüber ist. (-> Was hilft gegen Schnecken im Garten?)
Drei Extra-Tipps rund um den Salat:
1. Salat schützt vor Erdflöhen
Erdflöhe lieben Radieschen und Rucola und fressen mit Vorliebe lauter kleine Löcher in die Blätter
hinein. Einen gewissen Schutz vor diesen gefräßigen Käfern erreicht man, wenn man Radieschen
beziehungsweise Rucola in Mischkultur mit Salat anbaut. Der hat nämlich, genauso wie Spinat auch,
eine abschreckende Wirkung auf die Löcherfresser.
2. Selbstaussaat von Salat
Wurde der Salat ein paar Wochen beerntet, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem er anfängt zu
schießen. Er wächst in die Höhe, bildet Blüten und schmeckt nicht mehr. Lässt man die Pflanze noch
ein paar Wochen stehen bis die Samen ausgereift sind und Wind und Wetter sie verteilt haben, gibt‘s
im Folgejahr Nachwuchs.
3. Salat – auch mal als Suppe
Mal Lust auf was Ungewöhnliches? Dann probiere doch mal eine Salatsuppe aus. Salat muss nämlich
keinesfalls immer nur roh gegessen werden.