Minze im Garten hat viele Vorteile, denn das vielseitige Küchenkraut erfrischt, heilt und schmeckt.
Außerdem ist es bei Insekten sehr beliebt, hat eine schöne Blüte, soll Mücken abschrecken und ist
unkompliziert im Anbau.
Ob der Cocktail-Klassiker Mojito, der spritzige Hugo oder das große Glas Zitronenwasser mit ein paar
frischen Blättchen: Der Sommer schmeckt nach Minze. Einfach in den Garten gehen, einen Zweig ernten
und los geht’s. Minzen zu kultivieren ist kein Problem, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet.
Viele Arten und Sorten mit unterschiedlichem Geschmack und Duft
Was viele nicht wissen: Minze ist nicht dasselbe wie Pfefferminze. Minze ist die Gattung,
Pfefferminze hingegen eine Art aus der Gattung der Minzen. Diese Gattung umfasst 20 bis 30 Arten,
dazu kommen etliche Sorten – alle mit unterschiedlichem Duft und Geschmack. Bei manchen Minzen steht
der Mentholgehalt im Vordergrund, andere sind eher herb und wieder andere kommen fruchtig-frisch
daher und erinnern geschmacklich an Obst wie Ananas oder Erdbeeren oder sogar an Schokolade.
Aufgrund ihrer Vielseitigkeit sorgen Minzen nicht nur für den sommerlichen Frischeboost, sondern
können viel mehr. Das Kraut verfeinert Soßen, Salate und Süßspeisen, schmeckt in
Minzschokotäfelchen, gibt frischen Atem in Kaugummi und Mundwasser, wärmt als Tee, hilft bei
Erkältung, Verdauungsproblemen und Kopfschmerzen, schreckt Mücken ab und hat das Potenzial, als
umweltfreundlicher Unkrautkiller Karriere zu machen. Genauso vielseitig wie ihr Geschmack ist auch
das äußere Erscheinungsbild der Pflanzen. Die meisten sind buschig und klein, manche wachsen bis zu
einem Meter in die Höhe. Auch farblich gibt es viele Unterschiede. Die Blüten sind weiß, hellrosa
oder purpurfarben, die Blätter meist grün, aber auch rotbräunliche oder weiße Einfärbungen kommen
vor.
Standort und Anbaupause
Minzen wachsen am liebsten an sonnigen bis halbschattigen Standorten und brauchen humus- und
nährstoffreiche Erde, die vor der Pflanzung tiefgründig gelockert wird. Um das Festsetzen von
Krankheiten zu vermeiden, sollten Minzen nach zwei bis drei Jahren den Platz wechseln und frühestens
vier Jahre später wieder auf derselben Stelle wachsen. Diese Anbaupause gilt nicht nur für Minzen,
sondern auch für andere Vertreter der Lippenblütler. Zu dieser Pflanzenfamilie zählen unter anderem
Thymian, Lavendel, Rosmarin, Salbei, Basilikum, Bohnenkraut und Zitronenmelisse.
Minzen wässern und schneiden
Die Pflege von Minzen besteht im Wesentlichen darin, die Pflanzen in den trockenen Sommermonaten
ausreichend mit Wasser zu versorgen. Staunässe aber sollte unbedingt vermieden werden, weil sonst
Wurzelpilze leichtes Spiel haben. Als Dünger eignen sich Beinwelljauchen sowie Kompost. Die meisten
Minzen sind winterhart. Trotzdem schadet es nicht, sie im Winter mit einer Laubschicht zu schützen.
Spätestens im Frühjahr sollten die Pflanzen geschnitten werden. Und zwar so, dass man alle Triebe,
die den Winter überdauert haben, wenige Zentimeter über dem Boden abschneidet.
Minzen breiten sich schnell aus
Wer viel Platz hat und Minze in großen Mengen ernten möchte, braucht sich um den Expansionsdrang der
Pflanzen keine Sorgen zu machen. Minzen breiten sich nämlich über ihre Rhizome schnell im Garten
aus. Um die Pflanze in Schach zu halten, muss man entweder regelmäßig neue Triebe ausgraben oder
gleich eine Wurzelsperre einbauen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Pflanzen von
vornherein in Töpfe zu setzen.
Bienenfreundliche Gartenhelfer
Bienen und andere Insekten sind echte Minze-Fans. Die Pflanzen dienen ihnen als wichtige
Nahrungsquelle und werden mitunter so reichlich besucht, dass man meint, die ganze Pflanze würde
summen. Minzen sind aber nicht nur wertvolle Gartenhelfer, weil sie Bestäuber anlocken, sondern
auch, weil sie auf Baumscheiben gepflanzt den Geschmack von Obst verbessern sollen.
Mörderische Minzen
Wo Minze wächst, verschwinden oft die anderen Pflanzen. Forscher haben herausgefunden, dass das an
einer Art pflanzlicher Kriegsführung liegt, die die Minze gut beherrscht. Sie sendet chemische
Signale aus, die bei benachbarten Pflanzen den Zelltod auslösen. Aktuell wird versucht, diese
chemischen Signale der Minze für giftfreie Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Bis es soweit ist, kann
man die Minzen natürlich auch einfach so nutzen und mal ausprobieren, wie weit die Killerqualitäten
der Pflanzen reichen. Aber Achtung: Wer dabei nicht aufpasst, hat den Teufel mit dem Beelzebub
ausgetrieben, denn die Ausbreitungsfreude der Minzen ist – wie oben beschrieben – auch nicht ohne.
Minze ernten
Die Erntezeit der Minzblätter beginnt im April und endet im September, weil dann der Gehalt an
ätherischen Ölen deutlich zurückgeht. Wer Minze zum Trocknen schneiden möchte, um sie im Winter zu
genießen, macht das vorzugsweise im Juni oder Juli kurz vor der Blüte. Am besten ist es immer, an
einem trockenen und sonnigen Tag am späten Vormittag zu ernten. Statt die Minze zu trocknen kann man
sie auch einfrieren.
Zwei Sonderfälle: Polei-Minze und Katzenminze
Die Polei-Minze sieht der Pfefferminze sehr ähnlich, ist aber giftig und sollte daher nicht verzehrt
werden. Früher nutzte man die Polei-Minze, um Flöhe, Fliegen, Ratten und Mäuse zu vertreiben. Und
die Katzenminze mit ihrer monatelangen blau-violetten Blüte gehört zwar auch zu der Familie der
Lippenblütler, aber nicht zu den Minzen.