Was für ein tolles Gefühl, wenn man seine ersten selbstgezogenen Tomaten, Möhren oder Radieschen
ernten kann. Die Grundlage dafür zu schaffen, ist auch für Anfänger gar nicht so schwer.
Der Frühling ist die beste Zeit, um ein Gemüsebeet anzulegen.
Was dabei zu beachten ist, erklärt dieser kleine Leitfaden.
Standort: vollsonnig und dicht am Haus
Ohne Sonne wird das nichts! Die meisten Gemüsepflanzen lieben es, wenn sie in einem vollsonnigen
Beet wachsen können. Besonders Gurken, Zucchini, Tomaten und Paprika brauchen die volle Ladung
Sonnenlicht, andere Arten kommen auch mit etwas weniger aus. Minimal sollte das Beet aber sechs
Stunden Sonnenschein pro Tag bekommen.
Wichtig ist außerdem, dass das anzulegende Beet nicht direkt unter Bäumen oder dicht an größeren
Sträuchern oder Hecken steht. Zum einen würden es die Wurzeln der schon vorhandenen Pflanzen dem
jungen Gemüse ziemlich schwer machen, und zum anderen könnten die Bäume und Sträucher für
unerwünschte Verschattungen sorgen. Auch in unmittelbarer Nähe zu einer großen Straße ist ein
Gemüsebeet nicht gut aufgehoben.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, ein Beet dort anzulegen, wo die Gießkanne regelmäßig vorbeikommt.
Meist also in Hausnähe, weil dort in der Regel auch ein Wasserschluss vorhanden ist. Die Nähe zum
Haus hat zusätzlich den Vorteil, dass man für die Beetpflege und für das schnelle Ernten
zwischendurch keine weiten Wege zurücklegen muss.
Beetgröße und Beetform
Was die Größe und die Form von Beeten betrifft, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Eine gute Lösung
für den Anfang ist ein kleines rechteckiges Beet mit maximal zehn Quadratmetern. Bei so einer Fläche
bleiben Pflegearbeiten wie Gießen, Jäten oder Pikieren auch mit wenig Zeit gut überschaubar.
Beachtliche Erträge können trotzdem erzielt werden. Und da mit dem Gemüse auch die Erfahrung wächst,
kann die Anbaufläche in den folgenden Saisons passend erweitert werden.
Damit der Boden locker bleibt, sollte die Beetfläche nicht betreten werden. Das ist nur möglich,
wenn das Beet an jeder Stelle gut zu bewirtschaften ist. Eine Beetbreite von höchstens 1,20 Metern
gewährleitet das.
Beetfläche nutzbar machen
Sind Standort und Größe festgelegt, markiert man die Umrisse des Beetes mithilfe von vier
(Holz-)Pflöcken. Wer auf gerade Kanten Wert legt, verbindet die Pflöcke zur Orientierung mit einer
Schnur. Ist die zukünftige Beetfläche mit Rasen bewachsen, folgt nun der vermutlich anstrengendste
Part: Die Grasnarbe muss entfernt werden. Dazu sticht man einen Spaten in die Erde und drückt den
Spaten ein wenig vor und zurück, um die Grasnarbe zu lockern. Dann sticht man im rechten Winkel zur
ersten Einstichstelle noch einmal in den Boden und lockert wieder. Mit zwei weiteren Einstichen an
den verbliebenen Seiten des Quadrates ist die erste Grassode gelockert und kann dann flach
ausgehoben werden. Wer die Grassoden mit den Wurzeln nach oben auf den Kompost bringt, spart
unnötige Entsorgungsarbeiten.
Anschließend wird der Boden gelockert. Im Gegensatz zum Umgraben ist diese Art der Bodenbearbeitung
sowohl bodenschonend als auch rückenschonend. Man sticht die Grabegabel mit dem Fuß in den Boden und
bewegt sie einige Male vor und zurück. Das wiederholt man etwa alle zehn Zentimeter, bis die gesamte
Beetfläche gelockert ist. Anfallende größere Steine und auch Wurzeln von Wurzelunkräutern wie von
Quecke oder Ackerwinde sollten entfernt werden. Von da an gilt: Füße raus aus dem Beet!
Beetumrandung
Eine Beeteinfassung definiert die Grenzen des Beetes und gibt der Fläche so eine klare Struktur.
Außerdem verhindert sie, dass die Wege mit der Zeit immer breiter und die Beete immer schmaler
werden. Und zu guter Letzt spricht für eine Beetbegrenzung, dass sie es Unkräutern und Gras
außerhalb der Anbaufläche schwerer machen kann, ins Beet vorzudringen.
Die Möglichkeiten, ein Beet einzufassen, sind vielfältig. Einfassungen, die in die Erde eingegraben
werden, haben im Kampf gegen das Unkraut die größte Wirkung, sind aber im Einbau zeitaufwendig. Eine
weitere Möglichkeit besteht darin, Einfassungen zu verwenden, die oberirdisch verlaufen und mit
Fußstaken befestigt werden. Geflochtene Weiden- und Haselruten werden oft für diese Art der
Begrenzung gewählt. Wer es ganz unaufwendig haben möchte, verwendet zur Begrenzung einfach Steine.
Kompost nutzen
Nun ist die Beetvorbereitung fast geschafft. Um den Boden bestmöglich mit Nährstoffen zu versorgen,
empfiehlt es sich, reifen
Kompost einzusetzen. Wieviel das sein sollte, lässt sich pauschal nicht
beantworten, denn das hängt von der Bodenbeschaffenheit und von der Art der Pflanzen ab, die auf dem
Beet wachsen sollen. Der Richtwert liegt bei etwa drei bis fünf Litern pro Quadratmeter.
Der Kompost sollte mit einer Harke leicht in den Boden eingearbeitet werden, so dass ein
feinkrümeliges Saatbeet entsteht.
Der Boden setzt sich
Auch wenn das Warten schwerfällt: Etwa zehn Tage braucht die Erde in einem frisch angelegten Beet,
um sich – wie es in Gärtnersprech heißt – zu setzen. Lücken und Hohlräume, die bei der Beetanlage
entstanden sind, werden in dieser Zeit geschlossen. Danach kann die Aussaat losgehen. Und wer sich
bis dahin die Zeit vertreiben möchte, der kann sich ja schon mal an die
Beetplanung machen.