Sumpf-Wolfsmilch

Euphorbia palustris

Die Pflanze hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet von Europa bis Asien (Sibirien), wobei sie in Europa zunehmend seltener in der Natur anzutreffen ist. Wie viele Pflanzen, die bevorzugt feuchte und naturbelassene Standorte besiedeln, wird ihr Lebensraum zunehmend durch Flussbegradigungen, Trockenlegung von Feuchtwiesen und andere Denaturierungsmaßnahmen, beschnitten. Eine Besonderheit der Pflanze ist, dass sie auch in der Lage ist, (schwach) salzhaltige Böden zu besiedeln, weshalb sie manchmal auch in Küstennähe anzutreffen ist.

Hat die Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris) einen optimalen Standort gefunden, kann sie eine Höhe von bis zu 150 cm erreichen. Sie gedeiht sowohl direkt im Wasser (Wasserhöhe bis ca. 20 cm), als auch auf Wasserrandflächen. Wichtig ist der Pflanze, dass die Substrate nährstoffreich (Humus, Lehm), sowie dass die Standorte immer gut durchfeuchtet sind. Sie bildet dann ihre typischen, vom aufrechten Stengel abstehenden Blätter aus, die eine länglich ovale Form haben und zunächst grün sind. Im Laufe des Jahres verfärbt sich der Stengel (ebenso) wie ein Teil der Blätter, langsam purpurrot, was der Pflanze einen schönen herbstlichen Anblick verleiht. Die Blüte zeigt sich von Mai bis Juni in sehr reichhaltigen Blütenständen, die aus mehreren kleinen Blütentrauben bestehen. Die Blütenfarbe ist gelb. Als Hauptbestäuber gelten Fliegen, jedoch wird die Pflanze auch häufig von anderen Insektenarten aufgesucht. Zum Ende der Blüte entsteht aus den Fruchtknoten eine mehrfächrige Kapsel, die die dunklen, eiförmig bis runden und glatten Samen enthält. Anders als bei anderen Pflanzen mit Wurzelstock (Rhizom) spielen die Samen (und damit die generative Vermehrung) die Hauptrolle bei der Ausbreitung der Pflanze. Zwar bildet die Sumpf-Wolfsmilch Wurzelausläufer, jedoch sind nur diejengen Ausläufer vermehrungsfähig, die dicht am Stengel wachsen. Eine Teilung des Wurzelstocks zum Zweck der Vermherung ist somit nicht möglich. Anders verhält es sich mit den Samen. Das Einpflanzen in geeignete Substrate scheint hier das Mittel der Wahl zu sein. Zu beachten ist, dass die Pflanze in einigen ihrer Teile (z.B. im Stengel) Milchsaft ausbildet, der als schwach ätzend gilt und höchstwahrscheinlich der Abwehr von Fressfeinden dient. Stark allergische oder sehr empfindliche Menshen sollten daher den direkten Kontakt mit dem Milchsaft vermeiden und sich evtl. mit Handschuhen schützen.