Heckenspiere

Die Heckenspiere Spiraea vanhouttei ist ein ganz besonderer Zierstrauch: Gleich, welche Bodenverhältnisse sie findet, und ob auch Halbschatten herrscht, in dem andere Pflanzen keine Blüte mehr zeigen, so verschönert sie mit ihrem üppigen Blütenreichtum auch noch den entlegensten Gartenwinkel. Damit macht die Prachtspiere vanhouttei ihrem Namen alle Ehre und beweist immer wieder ihren Zuchterfolg. Der Spierstrauch selbst gehört zu der Familie der Rosengewächse und ist eine rund hundert Wildarten umfassende Gattung, die in Europa, Asien und Nordamerika weit verbreitet und bekannt ist. Spiraea vanhouttei wurde 1862 in Frankreich herangezüchtet und ist zu Ehren des belgischen Züchters Louis van Houtte benannt worden. Während der erste Teil ihrer botanischen Bezeichnung „spiraea“ wie bei allen Spiräen auf das griechische Wort „speira“ für „Windung“ verweist und damit auf die gedrehte Gestalt ihrer Früchte, wurde die vanhouttei schon damals explizit „Prachtspiere“ genannt: Kaum eine andere Spiere zeigt schon im Frühling eine solch verschwenderische Fülle üppiger schneeweißer, sternchenförmiger Blüten. Schon ab Mai verströmen die zahlreichen Doldentrauben ihren süßen Duft, locken Bienen an und verkünden so den Einzug des Frühlings im sonst zum Teil noch winterkargen Garten.

Obwohl die Prachtspiere eine solch verschwenderische Blütenfülle zeigt, ist sie doch äußerst pflegeleicht und anspruchslos. Für die üppigste Blüte wird sie an einen sonnigen Standort gepflanzt, doch auch lichten Schatten verträgt die Spiraea vanhouttei ohne Verlust ihrer Schönheit. Hitze und Wind toleriert sie an ihrem Standort ebenfalls. Auch an den Boden stellt die Heckenspiere keine Ansprüche. Alle frischen bis feuchten, sauer bis alkalischen, gerne auch kalkhaltigen Gartenböden nimmt der Zierstrauch gleichermaßen an. Dabei kann die Prachtspiere solitär gepflanzt werden, verträgt sich aber ebenso in der Gruppenpflanzung, beispielsweise als schmucke Blütenhecke. Drei bis vier Pflanzen sollten in diesem Fall pro Meter gesetzt werden. Unser Tipp: Mit anderen farbenfroh blühenden Gehölzen, wie etwa dunkelrosa oder lila blühenden Rhododendren ergeben sich zauberhafte Farbspiele. Spiraea vanhouttei dankt ihre Pflanzung mit einem breitbuschigen, aufrechten Wuchs, wobei sie im Jahr etwa zehn bis dreißig Zentimeter dazu gewinnt und eine mittelgroße Höhe von zwei bis zweieinhalb Metern erreicht. Nach dem frühen Austrieb ihrer kleinen Laubblätter zeigt der Frühlingsblüher ab Mai bis etwa Mitte Juni seine außergewöhnlich große Pracht schneeweißer, in Doldentrauben angeordneter Blüten. Auch dank ihres Dufts ist die Heckenspiere eine ideale Bienennährpflanze. Nach der Blüte im Juni kann ein großzügiger Rückschnitt erfolgen, da Spiraea vanhouttei äußerst schnittverträglich ist. Diese einfache Maßnahme dankt diese robuste Spiere mit Dauerhaftigkeit und immer wiederkehrenden Blütenreichtum, wobei sie im Alter eine typische bogig überhängende Form entwickelt. Im Herbst wandeln sich die sommergrünen Blätter der Prachtspiere und sie zeigt ein leuchtendes Gelborange, bevor sie ihr Laub abwirft. Im Winter zeichnet sie sich durch ihre besonders gute Winterhärte und Frostresistenz aus. Insgesamt ist die Hecken- oder Prachtspiere Spiraea vanhouttei ein bestechend schöner Zierstrauch, der seine sehr geringen Ansprüche an Standort und Pflege stets mit verschwenderischer Pracht belohnt, selbst in Gartenwinkeln, in denen andere Pflanzen keine Blüte zeigen würden.